Landschaft
Freianlagen Bonn-Auerberg
Die Gemeinschaftsanlagen im ruhigen Hofbereich gliedern sich in ein mittleres, mit großkronigen Bäumen bestandenes Forum auf wassergebundener Decke, Sitzblöcken aus Sichtbeton und großzügigen Wiesenflächen zum Verweilen. Ein Kleinkindspielplatz mit Sitzbank und Heckennischen ist gut einsehbar angeordnet. Die Wohnungen der Erdgeschosse verfügen über private Gärten, deren Einfassung geschnittene Hainbuchenhecken privaten und gemeinschaftlichen Freiraum zonieren. Sämtliche Zuwegungen sind barrierefrei geplant und in den Abendstunden gut ausgeleuchtet.
Bauvorhaben: Bonn Auerberg –Pariser Straße/
Helsinkistraße/Auerberger Allee
Bauzeit: 2013 – 2016
Gesamtfläche: ca. 3600 qm
Leistungsphasen: 1 – 6
im Auftrag der Wilma Wohnen Köln-Bonn GmbH
Bei der Ausführungsplanung der Freianlagen wurden wir unterstützt vom Büro Danielzik & Leuchter Landschaftsarchitekten.
Architektursommer Rhein-Main
Lab 2014: Region im Fluss Visionen
für die Metropolregion Rhein-Main
Beitrag Prof. Thomas Sieverts und skt umbaukultur
1) regional concept
Die globale Konkurrenz der Stadtregionen um Menschen und Unternehmen beruht auf wesentlichen Herausforderungen: Lebensqualität, Arbeitsplätze, attraktive Wohngebiete und naturnahe Freizeitgestaltung. Dafür bieten gerade die Flusslandschaften hervorragende Voraussetzungen und unterliegen deshalb der ständigen Nachfrage.
Der Main stellt das regionale Bindeglied für die Gemeinden am Fluss dar und ist deren Imageträger.
Mit den zunehmenden Überschwemmungen bergen die Stromlagen künftig jedoch immer mehr Risiken. Es ist davon auszugehen, dass die 100 jährigen oder 200 jährigen Hochwasser in immer kürzeren Abständen auftreten (hier mit blau und grün dargestellt).
Mithilfe einer neuen Flutmulde soll dem Fluss ein weiterer Naturraum hinzugefügt werden, der sich als grünes Band vom Frankfurter Hafen bis zur Mündung an der Maaraue hinter den Siedlungsflächen entlang zieht und mit dem Flusslauf des Mains verwoben wird – es entsteht das Bild einer Doppelhelix.
2) urban development strategy
Der Mündungsbereich des Mains ist durch die Maaraue geprägt. Hier liegen sich die Gemeinden Kostheim und Gustavsburg gegenüber. Auf dem gezeigten Überschwemmungsszenario ist zu sehen, dass die beiden Ortschaften von Hochwasser stark gefährdet sind. Das Industriegebiet im Osten, das ehemalige Linde- Areal und die Maaraue sind bei dem hier blau dargestellten 100 jährigen Hochwasser komplett überflutet. Deswegen soll die Maaraue künftig zu einer Parklandschaft mit wechselfeuchter Sukzessionsfläche entwickelt werden.
3) intervention
Die drei Inselseiten sollen jeweils durch ein gebautes Forum einen neuen thematischen Besatz finden: am Floßhafen gegenüber dem Lindeareal von Kostheim, an der Mainmündung gegenüber dem Hafen von Gustavsburg und am Rhein gegenüber der Innenstadt von Mainz mit Blick auf den Dom. An diesen Orten wird die Uferkante aufgeweicht, um sich ans Wasser begeben zu können und dort zu verweilen. Während die Maaraue wieder einer naturnahen Entwicklung zugeführt wird, müssen die drei Flachuferbereiche baulich angelegt werden. Ein Beitrag zum Architektursommer RheinMain könnte sein, ein erstes Forum auf der Insel auszugebaggern und einen Kiesstrand mit Sitzblöcken einzurichten, eventuell schon ein erstes Biotop anzulegen.
Innenstadt West — Westpark Bochum
Städtebauliche Gesamtkonzeption, Entwurf und bauliche Umsetzung des neuen Stadtparks auf dem ehemaligen Krupp-Stahlwerksgelände unter Einbindung der angrenzenden Stadtteile und Industriegebiete.
Die industrielle Vergangenheit des Standortes Bochum West reicht zurück bis in das Jahr 1842: Mayer und Kühne, Bochumer Verein und schließlich Krupp waren die Namen, die hier bis Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit neuen Stahlgußverfahren Industriegeschichte geschrieben haben. 150 Jahre industrielle Vergangenheit haben dramatische Spuren auf dem Gelände hinterlassen: Schlackenberge, Bauschutt und alte Fundamente formen heute eine abwechslungsreiche Landschaft; auf 70 m über NN das Niveau der Stadt, auf 80 m über NN der versteckte Talkessel mit der Jahrhunderthalle und auf 90 m über NN die „Belle Etage“ mit den oberen Rundwegen. Große Freitreppen verbinden die Niveaus, einzelne Brückenbauwerke schließen den Rundweg. Ganz unterschiedliche Stimmungen zeichnen die Parklandschaft aus: Versteckte Bastionen laden zum Verweilen ein, große freie Flächen und Plateaus zu Sport und Spiel. Der sich auf den alten Brachen erstreckende Westpark ist heute qualitätsprägend für die gegenwärtige und zukünftige Entwicklung der „Innenstadt West“ in Bochum geworden.
Treppen im Park
Treppen und Rampen erschließen die „Schlackenberge“ im Westpark Bochum. Nach Abriss der meisten Produktionsanlagen verblieb eine terrassierte Landschaft aus Schlackenbergen und Gebäuderesten. Über dem Niveau der Stadt von 70 m NN folgen in 10 Meter Sprüngen zwei Höhenschichten. Der Entwurf des neuen Parks präpariert die vorgefundene Geländeform heraus, überhöht sie an einigen wenigen Stellen und verbindet mit Rampen, Treppen und Brücken die verschiedenen Höhenniveaus. Mehrere Hauptzugänge eröffnen die ehemals “verbotene Stadt”, machen den Park nach allen Seiten hin durchlässig.
Lichtstimmungen im Park — die verzauberte Landschaft bei Nacht
Bei Nacht verzaubert Licht den Park, markante Punkte werden in Szene gesetzt, der Birkenwald wird in geheimnisvolles Licht getaucht und Treppen und Brücken erstrahlen in einem jeweils eigenen Lichtgewand.
ARGE WESTPARK:
skt umbaukultur, Bonn
Danielzik + Leuchter, Landschaftsarchitekten, Duisburg
Herbstreit, Umweltplanung, Bochum
Zeitraum: 1997 bis 2006 / 2007 bis 2015
Planungsraum: 39 ha, 27 ha Landschaftspark
Landschafts-/Architekturleistungen: LP 1 – 8 FA, sonstige städtebauliche Leistungen
Gestaltungshandbuch 2010 zu den Gewerbeflächen Stahlwerksplateau,
Allee- und Wattenscheider Straße
im Auftrag der NRW.URBAN GmbH & Co. KG und der Stadt Bochum
Auszeichnung guter Bauten 2003 des BDA Bochum, Hattingen, Herne, Witten für das Gesamtprojekt des Bochumer Westparks
International Urban Landscape Award 2006: Nominierung des Projekts „Westpark Bochum“
Westpark Bochum –
Vorplatz Colosseum
Mit dem sogenannten „Vorplatz Colosseum“ konnte neben dem Aufgang Alleestraße an der Stadtbahnhaltestelle ein weiterer wichtiger Zugang zum Park aus dem angrenzenden Stadtteil Stahlhausen heraus geschaffen werden. Gleichzeitig sind hier hochwertige Freianlagen für die arrondierenden Baufelder der Innenstadt West zwischen dem ehemaligen Torhaus V und dem Jahrhunderthaus der IG Metall an der Alleestraße 80 entstanden.
Planung mit Ausführung: 2006 – 2010
Leistungsphasen: 1 – 8
im Auftrag der NRW.URBAN GmbH & Co. KG und der Stadt Bochum
Gestaltungshandbuch
Bochum Innenstadt West –
Bebauung Wattenscheider Straße und Alleestraße
Bochum Innenstadt West — Bebauung Wattenscheider Straße und Alleestraße
Mit der Bebauung und Gestaltung der arrondierenden Flächen des Westparks wird aus einer ehemaligen Industriebrache ein attraktiver, innenstadtnaher Dienstleistungs- und Gewerbestandort, in dessen Zentrum der Westpark mit seiner besonderen topografischen und gestalterischen Einzigartigkeit liegt.
In den Bebauungsplänen Nr. 877 und 878 – Innenstadt West – sind im Vorgriff auf die künftigen Nutzungen als Gewerbe- und Dienstleistungsflächen mit gehobenem Standard die Erschließung und Größe der Teilflächen festgelegt. Gleichzeitig hat die Stadt Bochum den Entwurf des „Grünen Rahmens“ des Westparks in Auftrag gegeben und die Planung baulich umsetzen lassen.
Im vorliegenden Gestaltungshandbuch sind die architektonischen Gestaltungsansätze für die Qualifizierung der Bebauung und der Grundstücke in der Innenstadt West in Form von Leitlinien aufgeführt. Sie konkretisieren die textlichen Festsetzungen des Bebauungsplanes und erläutern die Vorgaben der Stadt bei der Umsetzung der Bauvorhaben.
Bearbeitungszeit: 2010
Planungsraum: ca. 4,66 ha ha
Leistungsphasen: Städtebauliches Konzept
im Auftrag der Stadt Bochum
Zeche „Nordstern“ in Gelsenkirchen
Entwurf des Nordsternplatzes mit zentraler Treppenanlage
Der Nordsternpark wurde als Teil des Strukturwandels im Emscher-Lippe- Raum auf einer brach liegenden Zechenfläche nach deren Stilllegung 1993 errichtet. Der 100 ha große Park findet seine Mitte auf dem Nordsternplatz vor dem Gebäudeensemble der Zeche (Architekt Fritz Schupp 1926), heute Verwaltungssitz der Vivawest Wohnen GmbH. Mit der Neugestaltung sollten in großzügiger Weise die unterschiedlichen Niveaus der Zugänge als Auftakt zur BUGA 1997 verbunden werden. Die platzumfassende Treppenanlage wird durch flach eingelassene Rampe von 60 m Länge mit wasserführenden Intarsienflächen diagonal geteilt wird.
Zeitraum: 1994
Planungsraum: 1 ha
Leistungsphasen: 1 – 3
im Auftrag der Bundesgartenschau Gelsenkirchen GmbH